Reaktion auf russische Drohnen über Polen Nato plant Mission zur Luftraumverteidigung an der Ostflanke
Polnischer Kampfjet auf der Air Base in Lask
Foto:Marian Zubrzycki / EPA
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat die Nato angekündigt, die Flugabwehr ihrer Ostflanke nochmals zu verbessern. Die Nato starte den Einsatz »Eastern Sentry«, um die Verteidigung entlang der Ostflanke weiter zu stärken, sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Freitag in Brüssel.
Man reagiere damit auf den Einsatz russischer Drohnen über Polen. »Das ist leichtsinnig und inakzeptabel. Wir können nicht zulassen, dass russische Drohnen in den Luftraum der Alliierten eindringen«, sagte Rutte. Der geplante Militäreinsatz werde »eine Reihe von Ressourcen« aus Ländern wie Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien umfassen, fügte er hinzu.
Zusätzlich zu »traditionellen militärischen Fähigkeiten« werde die Maßnahme »auch Elemente umfassen, die speziell auf die besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Drohnen ausgerichtet sind«, erläuterte der Nato-Generalsekretär.
Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, US-General Alexus Grynkewich, sagte, er habe den Befehl gegeben, dass die Operation noch am Abend beginne. Konkrete Angaben, welche Bündnispartner welche Beiträge leisten sollen, machte er nicht. Deutschland hat bereits eine zweite Alarmrotte mit zwei Kampfjets des Typs Eurofighter in Rostock-Laage stationiert, die rund um die Uhr zur Luftraumüberwachung auch über Polen bereitstehen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, drei Rafale-Kampfflugzeuge zur Verfügung zu stellen. Grynkewich sprach auch von dänischen F-16-Jets, die angeboten worden seien. Die Operation solle sich demnach über die gesamte Ostflanke der Allianz erstrecken und speziell darauf ausgerichtet sein, Drohnen abzuwehren. Welche militärischen Fähigkeiten dafür bereitgestellt werden müssten, richte sich nach der jeweiligen Bedrohungslage, so Grynkewich.