Grenzwerte überschritten Wasserschutzpolizei verplombt fünf Bordkläranlagen von Kreuzfahrtschiffen auf der Donau

Immer wieder leiten Kreuzfahrtschiffe schmutzigeres Abwasser in die Donau als erlaubt. Die Wasserschutzpolizei ist in mehreren Fällen gegen die Verunreinigung vorgegangen.

Schifffahrt auf der Donau in Passau (Symbolfoto)

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Die Wasserschutzpolizei hat in diesem Jahr bereits fünf Kläranlagen von Kreuzfahrtschiffen, die auf der Donau unterwegs waren, versiegeln lassen. Es seien bisher neun Bordkläranlagen mit Schnelltest überprüft worden, sagte ein Polizeisprecher. Dabei seien sechs Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden. Fünf dieser Fälle seien so hoch gewesen, dass die Anlagen verplombt worden seien.

»Die Schiffe mussten das Abwasser sammeln und an Land entsorgen. Diese Maßnahmen sind zu dokumentieren, bis nachgewiesen werden kann, dass die Anlagen wieder ordnungsgemäß funktionieren.« Zudem würden in so einem Fall strafrechtliche Ermittlungen gegen die technischen Verantwortlichen eingeleitet, das Abwasser werde zur genauen Laboruntersuchung ans Landesamt für Umwelt weitergeleitet.

Geregelt wird die Entsorgung auf Schiffen durch das »Übereinkommen über die Sammlung, Abgabe und Annahme von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt (CDNI)«, wie Siegfried Ratzinger, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf, erläutert. Die Wasserschutzpolizei würde dies kontrollieren. Deren Gruppenleiter Robert Schneider zufolge kommen im Bereich Passau jährlich mehr als 3000 Flusskreuzfahrten an. Viele Reisen starteten in Passau und führten donauabwärts in Richtung Wien, Bratislava und Budapest.

Bei gut ausgelasteten Flusskreuzfahrtschiffen fielen täglich etwa 30 bis 40 Kubikmeter Abwasser an, sagte Gruppenleiter Schneider. Dieses werde in Sammeltanks aufgefangen und an Land entsorgt. Die hierbei entstehenden Kosten seien in den vergangenen Jahren stabil geblieben.

Der Großteil der Schiffe sei mit Bordkläranlagen ausgestattet. »Diese unterliegen einer Typgenehmigung, und es müssen Abwassergrenzwerte eingehalten werden, um das Filtrat legal in die Donau einleiten zu dürfen.« Aufgrund modernerer Technik gebe es hier eine deutliche Verbesserung. In den vergangenen Jahren seien wiederholt Verstöße festgestellt worden, bei denen ungereinigtes Abwasser über Bypässe an der Anlage vorbeigeleitet worden sei, berichtete Schneider.

kha/dpa
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