Jagd in der Wildnis Seit 2021 in Neuseeland untergetauchter Vater stirbt durch Polizeischüsse

Vier Jahre lang versteckte sich Tom Phillips mit seinen drei entführten Kindern im neuseeländischen Busch. Nun kam es nach einem Einbruch zu einem Polizeieinsatz – mit schwerwiegenden Folgen.

Videoaufnahme, die Tom Phillips und eins seiner Kinder am 27. August zeigen soll

Foto: AFP

Der Fall hatte Neuseeland bewegt und auch international immer wieder Schlagzeilen gemacht: Fast vier Jahre waren Tom Phillips und seine drei Kinder in der Wildnis des Landes verschwunden. Nun starb er bei einem Feuergefecht mit der Polizei.

Der Tod des Mannes wurde unter anderem von seiner Schwester bestätigt. Bisher hat die Polizei laut »Guardian«  die Identität des Toten noch nicht bekannt gegeben. Man gehe aber stark davon aus, dass es sich um den Gesuchten handelt.

Nach bisherigem Stand wurde die Polizei in der Nacht auf Montag wegen eines bewaffneten Einbruchs in einen abgelegenen Laden für Landwirtschaftsbedarf gerufen. Der Einsatz fand demnach in Piopio im Westen der Nordinsel Neuseelands statt. Laut Vize-Polizeichefin Jill Rogers handelte es sich bei den Verdächtigen um einen Mann und ein Kind auf einem Quadbike, mit dem Diebesgut transportiert wurde.

Die Polizei stoppte das Gefährt mithilfe einer Nagelkette an einer Kreuzung. Daraufhin eröffnete der Mann »aus nächster Nähe« das Feuer auf die Polizisten und traf einen Beamten am Kopf. Im Gegenzug wurde der Mann von Polizeischüssen getroffen und starb trotz Erster Hilfe noch vor Ort. Der angeschossene und schwer verletzte Polizist musste ausgeflogen und notoperiert werden.

»Das Kind, das am Tatort dabei war, wird derzeit rundum betreut«, erklärte Rogers. Man suche derzeit nach den anderen beiden Kindern, was sich wegen des unzugänglichen Geländes schwierig gestaltet. Am Tatort seien zahlreiche Feuerwaffen sichergestellt worden.

Nur sporadische Sichtungen der Gruppe

Phillips war im Dezember 2021 nach einem Familienstreit mit den drei Kindern untergetaucht, die inzwischen neun, zehn und zwölf Jahre alt sind. Die Polizei vermutet, dass ihr Vater Hilfe von außen erhalten haben könnte, um so lange zu verschwinden. Phillips Schwester hatte erst vor wenigen Wochen einen Appell veröffentlicht, in dem sie ihrem Bruder Hilfe versprach, sollte er sich melden.

Seit seiner Flucht werden Phillips mehrere Delikte vorgeworfen, darunter schwerer Raub, schwere Körperverletzung sowie unerlaubter Waffenbesitz. Unklar ist, wie sich die Gruppe bis auf wenige sporadische Sichtungen über vier Jahre versteckt halten konnte. Die Gegend ist zwar dünn besiedelt, aber der lange Zeitraum der Flucht bleibt bemerkenswert.

Die Mutter der Kinder, Cat Phillips, sagte laut »Guardian«: »Die Kinder haben eine lange und schwere Reise hinter sich.« Man brauche nun Privatsphäre, um sie wieder in eine stabile und liebevolle Umgebung zu integrieren.

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